Die Annahme, dass das Rentensystem nach dem Ausscheiden der „Babyboomer“ stabiler wird und junge Menschen sich deshalb keine Sorgen um die Altersvorsorge machen müssten, ist ein weit verbreiteter, aber logischer Trugschluss. Um zu verdeutlichen, warum dies nicht zutrifft, werfen wir einen genaueren Blick auf die Mechanismen des Rentensystems und machen dazu ein konkretes Beispiel.
In einem gesunden Rentensystem gibt es idealerweise viele junge Beitragszahler und wenige ältere Rentenempfänger. Stellen wir uns das wie eine Pyramide vor, bei der die breite Basis die jungen Beitragszahler repräsentiert und die schmale Spitze die Rentner, die aus dem System Leistungen erhalten. Doch durch die niedrigen Geburtenraten und die steigende Lebenserwartung sieht diese Pyramide heute immer mehr aus wie ein Zylinder: Die Basis ist immer schmaler, während die Zahl der Menschen, die Leistungen beziehen, konstant hoch bleibt.
Beispielrechnung: Angenommen, vor einigen Jahrzehnten finanzierten vier Erwerbstätige einen Rentner. Durch den demografischen Wandel und die abnehmende Zahl an Geburten verändert sich dieses Verhältnis jedoch: Heute kommen auf einen Rentner nur noch etwa zwei Beitragszahler. Wenn die „Babyboomer“ in Rente gehen, könnte sich dieses Verhältnis weiter verschlechtern und künftig ein Erwerbstätiger vielleicht nur noch 1,5 Rentner finanzieren. Diese Entwicklung entlastet das System also nicht – sie belastet es noch weiter.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Lebenserwartung deutlich gestiegen, was bedeutet, dass Rentner heute im Durchschnitt viel länger Rente beziehen als früher. Dies sorgt dafür, dass die Rentenkasse pro Rentner mehr leisten muss.
Beispiel: Wenn eine Rentnerin, die 1950 in den Ruhestand ging, im Schnitt 10 Jahre Rente bezog, beziehen heutige Rentner ihre Leistungen oft 20 Jahre oder mehr. Das heißt, das System trägt die Last des Rentenbezugs doppelt so lange – und das bei einem zunehmend schlechter werdenden Beitragszahler-Verhältnis.
Selbst wenn die Babyboomer-Generation nach einigen Jahrzehnten aus dem System ausgeschieden ist, bleibt die Grundstruktur angespannt, da die nachfolgenden Generationen ebenfalls zahlenmäßig kleiner sind und die Lebenserwartung weiter ansteigt. Der demografische Wandel ist also kein kurzfristiges Phänomen, das mit einer Generation verschwindet. Es ist vielmehr eine langfristige Verschiebung, die sich auf jede nachfolgende Generation auswirkt.
Beispiel: Stellen wir uns ein Fass vor, das durch die steigende Zahl an Rentnern immer voller wird. Ein kurzzeitiger „Überschuss“ an Beitragszahlern (wie ihn die Babyboomer teilweise ermöglichten) hat das Fass eine Weile lang gefüllt. Doch die Rente wird heute zu einem großen Teil bereits aus Steuermitteln bezuschusst, weil die Zahl der Beitragszahler schon nicht mehr ausreicht. Wenn dieses Fass einmal voll ist, lässt sich das Wasser (also die Rentenlast) nicht einfach wieder ablassen – es bleibt über die Jahrzehnte gleichbleibend hoch oder steigt weiter an.
Das System selbst rät in den jährlichen Renteninformationen zur privaten Vorsorge, um die Lücke zu schließen, die durch die strukturellen Schwächen des Rentensystems entsteht. Das ist eine klare Aussage dafür, dass die gesetzliche Rente auf Dauer nicht in der Lage ist, den Lebensstandard allein zu sichern.
Die Annahme, dass das Ausscheiden der Babyboomer das Rentensystem entlasten wird, ignoriert die grundlegenden, langfristigen Trends des demografischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung. Das System ist bereits so ausgelegt, dass jede Generation für die vorhergehende zahlt – wenn aber eine Generation zahlenmäßig kleiner ist und länger Rente bezieht, kann sich die Balance nicht einfach durch „Abwarten“ wiederherstellen.
Daher ist es für die heute junge Generation entscheidend, selbst mit privater Vorsorge für das Alter zu planen und eine Rentenlücke frühzeitig zu schließen.
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